John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Zerstörte Brücke Czernowitz 1915

Bildbeschreibung s. unten.

JQAW# G_1915_120
Öl auf Leinwand auf Karton 33 x 47 cm.
Signatur: J.Q. Ɑdams Czernowitz 29. VI. 15.
Heeresgeschichtliches Museum Wien HGM Inv. Nr. KBI155 Bez. Nr. 2971/2007 (Czernowitz, von den Russen gesprengte Brücke über den Pruth.)
Auch als Kunstpostkarte 1917 reproduziert.

Ansicht einer zerzörten Brücke, deren Eisenträgerkonstruktion in der Mitte auseinandergebrochen und ins Flussufer gestürzt ist, ihre Enden noch in den Widerlagern. Daneben eine Behelfsbrücke auf zahlreichen Holzpfeilern, von einem Zug Truppen gequert. Flussuferlandschaft, am Strand Holzpfeiler und Holzstämme. Jenseits des Flussufers hügelige Landschaft mit Häusern, in der Ferne ein Gebirgszug.

Das Bild schildert eindrücklich die Schrecken und Zerstörungen des Krieges. Die Brücke über den Fluss Pruth unweit Czernowitz (Bukowina) wurde im Zuge der Kampfhandlungen an der Ostfront in der Bukowina von russischen Truppen (XXXII Korps) gesprengt. Der Kriegsverlauf and der Ostfront war 1915 für die k.u.k Armee bestenfalls durchwachsen: Nach monatelanger Belagerung (und enormen Verlusten) fiel die Festung Przemysl an die Russen, im Mai wurde sie wieder von den Österreichern verlustreich zurückerobert, wobei die russischen Truppen ihrerseits wiederum wichtige Infrastrukturen wie die Pruth Brücke im Adams Bild zerstörten.

Im Juni/Juli 1915 war der Frontvelauf durch ein ständiges vor und zurück gekenntzeichnet, wobei alle Adams Bilder der Ostfront dieser Zeit (s. Querverweise) in (für die Österreicher) erfolgreichen Phasen des Krieges entstanden. Bmkw. ist jedoch, dass viele Adams Bilder die Auswirkungen des Krieges naturalistisch darstellen, wenn auch einige propagandistische Sujets und Darstellungen (u.a. mei Heimatland, Pater Levolegard, oder Feldküche) enthalten, die aber (mit Ausnahme der Feldküche) früher und an der Dolomitenfront entstanden. Offensichtlich hat Adams mit Fortschreiten des Krieges die Realität des Krieges (wenn auch aus extrem privilegierter Position als Mitglied des Kriegspressequarties) immer stärker wahrgenommen, was sich auch in seinen Bildern widerspiegelt, seine Einstellung änderte (und ihn auch mit dem Kriegsmisterium wegen angebl. Unbotmässigkeiten in Konflikt brachte, s. Blogeintrag Adams im Krieg [in progress]).

Ausgestellt

Ausstellung Kriegspressequartier:
1915 Wien #78
1916 Graz #64
1916 Stuttgart #?

1917 Künstlerhaus Wien #14
1961 HGM Wien #24

1986 Akademie Schillerplatz, Wiener Gesellschaft im Portrait, Katalog No. 35.

Literatur

Schaffer/Eisenburger 1986, Ausstellungskatalog #35 (kein Abb.)

APH, Werksverzeichnis JQA 1995, 1995, S. 135, Kat.#103, Abb.#74.

Bilder aus dem Ersten Weltkrieg, Katalog, HGM Wien, H Zatschek (Hrsg), Text L Popelka, Kat #24, Abb.6.

Provenienz

Kriegspressequartier an k.u.k. Kriegsministerium.
HGM Wien Inv. Nr. KBI155
Bez.#2971/2007

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