Familienbildnis. Der Künstler (Adams) in einem braunen Anzug auf einem Lehnsessel sitzend, die Beine überkreuzt und in der Hand den Zeichenblock und einen Stift haltend. Ihn umringen: links von ihm eine Tochter (Gladys), in weissem Kleid mit gebauschten Ärmeln, die sich auf linke Armlehne abstützt und neugierig die entstehende Zeichnung betrachtet; rechts von ihm die Gattin des Künstlers (Stefanie), die rechte Hand auf die rechte Armlehne abgestützt, liebevoll das Motiv (Tochter Harriet) betrachtend, sie trägt die Haare hochgesteckt und ein weinrot-braunes Hauskleid mit weiten Ärmeln und einem goldenen Brusteinsatz. Links im Bildvordergrund die Portraitierte (Tochter Harriet), ein kleines nacktes Mädchen in Seitenansicht, eine grau-goldene Decke in den Händen haltend, den Blick gesenkt. Wohninterieur durch Vorhang (rechts) zwei Bilder (darunter eine Reproduktion des Adams Gemäldes Angelus von 1901 erkennbar) und einen goldenen Rokokosessel (nur teilweise sichtbar) dargestellt.
Dargestellte Personen: John Quincy Adams (1873-1933), seine Gattin Stefanie (Steffy) (1881-1952, geb. Sobotka, Adams Ehe 1901-1919, wiederverh. und geschiedene von Gutmann), Tochter Gladys (1902-1932, verh. Frank), sowie Tochter Harriet (1905-1999, verh. von Walderdorff). Zur Familiengeschichte und dem Schicksal der dargestellten Personen s. Katalogeintrag über John Quincy Adams.
Das monumentale (und trotzdem intime) Familienportrait ist eines der bekanntesten Werke von Adams, vielfach ausgestellt und reproduziert (auch als Kunstpostkarte). Das Bild verblieb stets beim Künstler und wurde mit seinem künstlerischen Nachlass in Schloss Würting bei seiner geschiedenen Ehefrau Stefanie aufbewahrt. Während der Nazi Zeit (und der Arisierung des Schlosses Würting) in einer Wiener Spedition mit Adresse Harriet Walderdorff, Salzburg gelagert, und dadurch dem Kunstraub entzogen. 1948 dem Wiener Künstlerhaus überantwortet, das das Bild restaurieren lies (d. Leopold Schmid und Sepp Mayerhuber) und ausstellte. Danach Widmung ans WienMuseum.
Querverweise
Ausgestellt
1908 Künsterhaus Wien (EL 52 #1765); mit Erzh. Ludwig Medaille ausgezeichnet; Adams erhält den "Rappel" Preis als höchste Auszeichnung des Künsterhauses.
1909 Künsterhaus Wien (EL 53 #1624).
1910 Große Berliner Kunstausstellung #3203 (Kat#7 Saal 1).
1911 Rom Intern. Kunstausstellung.
1924 Künsterhaus Wien (EL 73 #4617)
1948 Künsterhaus Wien Jubiläumsausstellung.
1986 Akademie Schillerplatz Wien 1986, Wiener Gesellschaft im Portrait, Katalog Nr. 16.
Literatur
Schaffer/Eisenburger 1986, Ausstellungskatalog #16 (S/W Abb.)
APH, Werksverzeichnis JQA 1995, S. 84, Kat.#53, Abb.#38.
Provenienz
Nachlass des Künstlers.
Dessen Familiennachkommen,
1948 Widmung Gräfin Walderdorff ans WienMuseum Inv#78.472.