John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Angelus 1901

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Bildbeschreibung s. unten.

JQAW# G_1901_010
Öl auf Leinwand 101 x 115 cm
Signatur: John Q. Ɑdams 1901 Volendam
Privatbesitz Österreich.
Abbildung: Privataufnahme 2025

Hafenszene am Abend. Zwei holländische Fischer in weiten Hosen und Holzpantoffeln sitzen ihre Mützen in der Hand haltend auf der Mauer eines gepflasterten Quais, von dem die Holzkonstruktionen mit Pfeilern und Querverstrebungen der Docks aufragen und an dem mehrere kleinere Ruderboote vertäut sind. Dahinter die offene Wasserfläche des Hafens, im Hintergrund Uferlinie und ein hoch aufragender Schiffsmast.

Der kontemplative Titel „Angelus“, den Adams für dieses Stimmungsbild aus Holland (Volendam) gewählt hat, weist auf die Tradition des Angelus-Läutens (Früh, mittags, abends) hin und ist wohl in Referenz an das damals sehr bekannte Angelus Gemälde von Jean-François Millet, 1857–59 (heute im Louvre) gewählt worden. Das Millet Bild war im 19. Jahrhundert weitverbreitet und hat viele Künstler inspiriert, wie noch z.B. Salavador Dali im Jahre 1934.
Die zwei Fischer, deren entblößtes Haupt entweder auf ein kurzes Gebet oder an ein Innehalten nach Feierabend hinweist, tragen typische holländische Fischertracht, deren gedämpfte Farben noch durch den Schatten, der bereits auf den Quai gefallen ist, akzentuiert wird. Demgegenüber ist die Wasserfläche im Hintergrund noch sonnenbeschienen, was dem Bild einen interessanten Hell-Dunkel Kontrast verleiht.

Das Bild, das Adams erstmals im Wiener Künstlerhaus 1902 ausgestellt hat (EL 45 1902 #996) blieb (wohl wegen des stolzen Preises von 5000 Kronen) unverkauft und fand erst eineinhalb Jahre später bei einer Versteigerung im Künstlerhaus einen Käufer. Angelus ist ein frühes Hauptwerk des Künstlers, das er bereits 1901/02 als Lithographie beim Verlag Hirschler in Wien reproduzieren liess. Adams muss dieses Bild sehr geschätzt haben, da er es 1908 in seinem ikonischen Familienportrait im Hintergrund stilisiert, aber doch klar erkennbar (s. Bildvergleich in den Querverweisen), wiederum dargestellt hat. Es wird vermutet, dass der Erstbesitzer mit Namen Julius Kohn, ein Gesellschafter des Bugholzmöbelerzeugers Gebrüder J.J. Kohn Wien war, der 1937 verstarb und das Bild aus seinem Nachlass von der jetzigen Besitzerfamilie erworben wurde.

Ausgestellt

1902 Künstlerhaus Wien (EL 45 1902 #996) als Angelus (Holland).
1903 Künstlerhaus Wien (EL 46 1903 #1849) als Angelus.
1903 Künstlerhaus Wien (EL 47 1903/04 #74) als Angelus.

Literatur

APH, Werksverzeichnis JQA 1995, S. 40, Kat.#9 (Abb. 2 und 3).

Provenienz

1903 Auktion Künstlerhaus Wien 14.12.1903 Lot#1.
Jul(ius?) Kohn, Wien.
Unbekannt.
Seit ca. 1938 in Familienbesitz Wien,
Privatbesitz, Österreich.

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