John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Ritter ca. vor 1910

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Fast Ganzkörperportrait eines mittelalterlichen Ritters; stehend, Kopf nach rechts gewandt, Blick in die Ferne gerichtet. Er trägt eine rote Tunika, darunter ein Kettenhemd, am Kopf und Hals einen Kettenschutz, einen Vollvisierhelm mit schmalen Augenschlitzen in seiner linken Hand am Körper haltend. Ein breiter Ledergurt mit Riemen hält ein Langschwert. In seiner rechten Hand hält er eine Lanze, von der nur der untere Teil sichtbar ist. Hintergrund als stilisierte Landschaft in Braun und Blau-violett-Tönen ausgeführt.



JQAW# G_1910_010
Öl auf Leinwand 125 x 70 cm
Signatur: John Quincy Ɑdams meinem lieben Aigner.
Privatsammlung Österreich.

Dieses skizzenhaft und flüchtig ausgeführte Genrebild eines Ritters ist wohl eine Anspielung auf das erstrebenswerte „ritterliche“ Verhalten, das dem Ehrenkodex der Offiziere und männlicher Mitglieder der Aristokratie der Monarchie prägte (und unter anderem zur unseligen Duellkultur führte). Die Widmung verweist wohl auf den Sportsfreund und Offizier Max von Aigner, mit dem Adams u.a. 1905 den ersten österreichischen Wintersportclub (Neue Freie Presse 13. Jänner 1905, S.8) mitbegründet hat und zusammen mit Aigner auch durch mehrere Jahre als Fahrwart (Schilehrer) fungierte. Zu Max von Aigner hat sich kein Bild erhalten ebenso wenig wie biographische Informationen. Es kann also nicht festgestellt werden, ob der Ritter ein Portrait Aigner’s oder lediglich eine Genredarstellung ist. Die letztere Hypothese scheint wahrscheinlicher. Die skizzenhafte und flüchtige Ausführung legt nahe, daß der Ritter wohl ursprünglich als Dekorationsmalerei zu einem Künstlerhaus Fest (die traditionell opulent von den Mitglieder-Künstlern dekoriert wurden) angefertigt und erst danach als Geschenk Aigner gewidmet wurde. Auf Grund der Signatur wird auf eine Entstehung des Bildes von 1910 geschlossen, auch wenn die impressionistische Ausführung auch in die Spätphase von Adams nach der Ersten Weltkrieg passen würde.
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Querverweise

Ausgestellt

Literatur

Provenienz

Max von Aigner, Wien (?).
Unbekannt.
Dorotheum Wien Auktion 9.9.2021 Lot 85.
Privatsammlung Österreich.

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