Przemysl zerstörtes Werk I. 1915
Zerstörtes Panzerwerk (Panzerturm), der Runddeckel der Abdeckung mit der Kanone abgetrennt inmitten von Betontrümmern verkehrt nach oben liegend. Drüber ein Fahnenmast mit zerfetzter Flagge in ungarischen Nationalfarben, nach rechts wehend. Hintergund: weite grüne flache Landschaft, grauer wolkenverhangener Himmel.
JQAW# G_1915_090
Öl auf Karton auf Leinwand 63 x 47 cm.
Signatur: Ɑdams Werk I.1. Przemysl 7. VI. 15
Heeresgeschichtliches Museum Wien HGM Inv. Nr. KBI154 Bez.Nr.2976/2007
Ein weiters Bild, das die Zerstörungen des Krieges anschaulich illustriert. Die zerfetzte Flagge dient als Symbol, wie rasch militärischer Glanz und k.u.k. Uniformprunk in der Realität des Krieges vergehen. Die Zerstörungen des Panzerturms, eine massive Betonkonstruktion mit schwerer eisener abgeflachter Halbkuppel-Abdeckung mit Geschützauslaß, ist in diesem Falle von den k.u.k. Truppen selbst verursacht worden.Die Festung Przemysl, die von der russischen 11. Armee monatelang belagert wurde, ergab sich am 22.3.1915, nachdem die Besatzung alle Festungeswerke gesprengt und alles Kriegsmaterial vernichtet hatte. Am 3. und 4. Juni 1915 wurde die nunmehr wertlose Festung von den k.u.k. Truppen zurückerobert und Adams hat den Schauplatz unmittelbar danach in mehreren Bilden dokumentiert. Das vorliegende Bild ist (plausibel) mit 7.VI., also unmittelbar nach der Rückeroberung datiert. Die Signatur KBI154 (Kriegsbilderinventar) verweist darauf das das Bild direkt vom k.u.k Kriegspressequartier ans k.u.k. Heeresmuseum übergeben wurde. Von Kriegsmalern wurde erwartet, daß eine bestimme Anzahl von Bildern (9 im Falle von Adams) "abgeliefert" werden mußten und in öffentlicher Hand verblieben. Adams hat rund 50 Arbeiten während seines Einsatzes als Kriegsmaler angefertigt. Der Grossteil gelangte zum Verkauf. Der Ankauf von Bildern von der Front, galt als "patriotische Pflicht" und fand rege Nachfrage.
Querverweise
Ausgestellt
1916 Künstlerhaus Wien (EL 60 1915/16 #1247)
1917 Künstlerhaus Wien Kollektivausstellung John Quincy Adams No. 15 (EL 61 1916/17 #512)
1986 Akademie Schillerplatz Wien, Wiener Gesellschaft im Portrait, Katalog Nr. 34.
Literatur
Schaffer/Eisenburger 1986, Ausstellungskatalog #34 (o.Abb.).
Provenienz
Vom Künstler ans k.u.k. Kriegspressequartier und von diesem ans k.u.k. Heeresmuseum Wien.
HGM Wien Inv.#KBI154
Bez.#2976/2007.