John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Markt in Krakau (Kopie n. F.A. Schönn) 1895

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Bildbeschreibung s. unten


JQAW# G_1895_030
Öl auf Holz 56 x 43 cm
Signatur: J.Q. Лdams. 95.
Unbekannte Sammlung, wohl USA
Abbild: Online Versteigerungskatalog Direct Auction Galleries Chicago 2024

Belebte Marktszene, in deren Zentrum ein orthodoxer Jude mit schwarzen Kaftan und schwarzer Kappe Gänse feilbietet. Dieser, mit grau meliertem Bart und eine Keramikpfeife in seiner linken Hand haltend, steht angelehnt an einem Leiterwagen mit geflochtenen Seitenteilen, der von einen orthodoxen Juden mit Pelzkappe (Schtreimel) gelenkt wird. Der Verkäufer ist von einer Schar Gänse, die am Boden lagern, umringt. Vor ihm bückt sich ein Käufer in schwarzem Kaftan und Pelzkappe und hebt eine Gans, diese unter den Flügeln fassend, auf. Zahlreiche Personen umringen die zentralen Figuren. Im Hintergrund ist eine belebte Straße sowie ein mittelalterlich anmutender Gebäudekomplex mit Holzschindeln und Holzbretter-Anbauten zu sehen. Darüber spannt sich ein fahl-blauer Himmel mit grauen Wolken.

Dieses Jugendwerk aus 1895, als Adams noch an der Akademie der Bildenden Künste studierte, ist eine Kopie eines Gemäldes von Friedrich Alois Schönn (1826-1897) aus 1869, das sich im Besitz der Akademie befand und heute als Dauerleihgabe LG122 im Belvedere Wien beheimatet ist. Es zeigt den jungen Künstler als meisterlichen Kopisten, der das Original in Material (Öl auf Holz), Abmessungen (56 x 43 cm gegenüber 56 x 44 im Original) und Detailreichtum meisterlich kopiert hat. Lediglich in der Farbgebung weicht Adams etwas von Original ab, die Kopie hat deutlich hellere, wärmere Farben als das Original (s. Bildvergleich). Im Zuge der Ausbildung entstandenen Kopien und Studien waren ein willkommener Zuverdienst für den jungen Künstler und sind mehrfach belegt (Kopien nach Lupicini und auch nach Angeli). Auch nach dem Studium betätigte sich Adams als Kopist (z.B. Portrait Metternich Winneburg), u.a. auch von eigenen Werken (Portrait Helene Odilon), beide aus 1903, sowie das Portrait des Fürsten Alfred Montenuovo aus 1917, das Adams in zwei identen Versionen anfertigte: eine für die kaiserlichen Sammlungen sowie eine für die Familie des Dargestellten.

Das Bild ist in keinen Adams Quellen erwähnt, dürfte also direkt vom Künstler angekauft worden sein und im Zuge der Emigration der wohl jüdischen Besitzer in die USA gelangt sein, wo es 2024 in einer Auktion an Unbekannt verkauft wurde.

Ausgestellt

Literatur

Provenienz

Unbekannt.
2024 Direct Auction Galleries Chicago, Auktion 6. Juli, Lot#274.
Unbekannte Privatsammlung, wohl USA.

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