Marie von Striberski 1924
Dreiviertelportrait in sitzender Stellung in Seitenansicht. Die Portraitierte, mit hochgesteckten schwarzen Haaren, die Hände auf dem Knien übereinandergelegt, den Blick in die Ferne gerichtet. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit einem goldfarbenen Umhang als Oberteil, der die Schultern frei lässt. Hintergrund als abstrakte Landschaft nur angedeudet. Der vorherrschende Farbton ist schwarz und grau, nur die Haut der Portraitierten und das goldfarbene Oberteil setzten einen gedämpften Farbakzent.
Öl auf Leinwand, 125 x 90 cm.
Signatur: John Quincy Ɑdams
Museum der Moderne Salzburg BS 7658
Photo: Hubert Auer.
Marie von Striberski (25.9. 1890 Wien – 9.2. 1979 Salzburg), verheiratet mit Otto von Striberski, Gesellschafter der Baufirma Ed. Ast (s. Villa Ast von Joseph Hoffmann), wohnhaft in Wien (Rathausstr. 9). 1935 Übersiedlung nach Salzburg und Ankauf des Marien-Theresien Schlössls in Salzburg Morzg, dessen Umbau (durch die Wiener Jugendstilarchitekten Keller und Knoll), mit anschliessender Eröffnung einer Diätpension. 1954 Verkauf des Anwesens. Sie stiftete ihr Adams Portrait bereits zu Lebzeiten der Residenzgalerie Salzburg, nunmehr Museum der Moderne Salzburg. Grablege am Friedhof Morzg, Salzburg.
Der Familientradition nach wurde der Ankauf des Schössls dadurch ermöglicht, dass das Ehepaar durch den Erwerb von umfangreichem Schmuck der Katharina Schratt (den sie von Kaiser Franz Josef I. geschenkt bekommen hatte und die wohl wieder durch ihre Spielleidenschaft in finanziellen Nöten war und ihn verkaufte) ihr Vermögen unbeschadet über den Zeitraum 1918/19 und der folgenden Hyperinflationszeit bewahren konnte. Die exquiste Einrichtung des Schlössls inklusive dem Adams Portrait wurden von der Wiener Wohnung des Ehepaars nach Salzburg verbracht und zur Ausstattung der Pension verwendet.
Das Bildnis Marie von Striberski ist eines der effektvollsten Werke aus Adams Spätperiode. Die klassische Profilperspektive und der durchgehend schwarze und graue Grundton, der einzig unter Adams Werken (der sonst Rembrandesque Brauntöne bevorzugte) ist, verleihen der Portraitierten ein besonders distinguirtes, wenn auch etwas distanziertes, Aussehen. Das Portrait ist den hervorrangendsten Bildern Adams aus dieser Zeit mehr als ebenbürtig.
Querverweise
Ausgestellt
1986: Akademie Schillerplatz Wien, Wiener Gesellschaft im Portrait, Katalog Nr. 49
Literatur
Schaffer/Eisenburger 1986, Ausstellungskatalog #49 (m. S/W Abb.)
APH, Werksverzeichnis JQA 1995, S. 187, Kat.#154, Abb.#103.
Provenienz
Dargestellte.
Von ihr der Residenzglerie Salzburg gestiftet.
Museum der Moderne Salzburg #BS 7658.