John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Luise Eisner 1926

Legeres Ganzkörperportrait seitlich in sitzender Stellung in einem großen gelben Fauteuil hingestreckt, den Betrachter anblickend; rechter Arm auf dem Fauteuil Rückpolster abgelegt, mit überkreuzten Beinen in goldenen Pantoffeln. Rotes gemustertes Seidenkleid mit farblich abgestimmter Federeinfassung des Dekolletés und mit einreihiger Perlenkette und Perlenring. Wohninterieur lediglich durch einen Teppich angedeutet.

JQAW# P_1926_120
Öl auf Leinwand 157 x 139 cm
signiert: John Quincy Ɑdams 1926
Belvedere Wien Inv.Nr. 5554

Luise Eisner Belvedere Wien Inv.Nr. 5554

Luise (Aloisia), geb. Edle von Bartolommei d’Alda, zuletzt Fürstin Odescalchi (20.1.1887 Wien bis 13.3.1962 Wien). 1. Ehe (1908-1913) mit dem Flugpionier (Etrich Taube) Ignaz Igo Etrich (1879-1967), 2. Ehe (1922-1938) mit dem Berliner Eisenindustriellen Paul Eisner (Albert Hahn Röhrenwalzwerke), 3. Ehe (Daten unbekannt) mit Hrn. Fink, 4. Ehe (1949-1962) mit Laszlo (Fürst) Odescalchi de Szerém (1893-1967). Wohnsitze in Wien, Berlin und Kitzbühel (seit 1934), 1962 in Wien verstorben und in der Odescalchi Familiengruft in Hiezig beigesetzt.

Das Portrait stellt wohl den Inbegriff von Adams‘ glamourösen Damenportraitstil dar und nimmt die Formensprache späterer „pin-up girls“ vorweg. Dem Portrait wurde anlässlich der Künstlerhausausstellung 1926 der „Wiener Volkspreis“ zuerkannt, d.h. durch Besucherabstimmung als populärstes Werk ermittelt und vielfach publiziert (u.a. als Titelblatt der Zeitschrift Moderne Welt). Die Portraitierte war eine vielbeschriebene und abgebildete Wiener Schönheit (mehrere Photoportraits Madame d‘Ora’s, d.h. Dora Kalmus), mehrfach verheiratet, die durchaus ihren high-society Lebensstil (etwa als eine der ersten Frauen die 1910 ein „Aeroplan“ – einen Flugzeug-Prototypen- bestieg) mit karitativem Engagement (u.a. als Löwendompteurin bei einer Benfizgala) zu verbinden wusste. Neben Ihrem dem Belvedere per Legat überlassenen Adams Portrait, lebt auch ihr karitatives Engagement durch zwei Luise Eisner-Odescalchi Stiftungen in Kitzbühl und Wien, zur Unterstützung bedürftiger Kinder und Jugendlicher, weiter.

Ausgestellt

1926 Künstlerhaus Wien No. 2. (keine Eintragung im Einlaufbuch).

1984 Schloss Halbturn, Kunst in Österreich 1918–1938.

1986 Akademie Schillerplatz Wien, Wiener Gesellschaft im Portrait, Katalog Nr. 55 (ohne Abbildung).

Literatur

Schaffer/Eisenburger 1986, Ausstellungskatalog #55.

APH, Werksverzeichnis JQA 1995, S. 204, Kat.#171, Abb.#113.

Provenienz

Dargestellte.
1963 Legat an Belvedere Wien, Inv. Nr. 5554.

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