John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Linienschiffsleutnant Miklós von Horthy 1917

Brustportrait en face, Oberkörper leicht seitlich gedreht, den Betrachter direkt anklickend. In Marineuniform, ohne Kappe, mit ordengeschmückter Brust sowie Orden in Form eines schwarzen Tatzenkreuzes. Hintergrund nur durch farbige, strukturierte Fläche gestaltet, ein in etwa Ovalportrait formend.

JQAW# P_1917_060
Öl auf Leinwand, Maße unbekannt.
Signatur: John Quincy Ɑdams 1917
Orginal verschollen (1945 Kriegsverlust Heeresgeschichtliches Museum, Wien)
Bildquelle: S/W Reproduktion aus Buchpublikation

Miklós Horthy (Ritter Nikolaus Horthy von Nagybánya) (18.6.1868 Kenderes bis 9.2.1957 Estoril), k.u.k. Marineoffizier, Admiral und späterer Reichsverweser (1920-1944) Ungarns. Zu seiner Biographie s. den detaillierten Wikipediaeintrag. Aus ungarischem Kleinadel gebürtig absolvierte Horthy die Marineakademie in Fiume und durchlief ab 1886 eine klassische Offizierslaufbahn. 1909-1914 war er Flügeladjutant von Kaiser Franz-Josef I. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte er in den aktiven Marinedienst zurück. Zum Zeitpunkt des Adamsportraits 1917 war er Linienschiffsleutnant und Kapitän der S.M.S. Novara (Katalog der 1917 Adams Ausstellung), später zum Admiral befördert und ab Februar 1918 Befehlshaber der k.u.k. Kriegsmarine. Nach Kriegende war er Mitglied der konservativen Gegenregierung und leitete den bewaffneten Kampf gegen die Räterepublik des Bela Kuhn, 1920 wurde er als Reichsverweser (provisorisches Staatsoberhaupt des Königreichs Ungarn) gewählt und verfolgte eine konservativ-autoritäre antisemitische Politik. Nach der Besetzung Ungarns durch deutsche Truppen wurde er 1944 abgesetzt und in Deutschland inhaftiert. 1945 von den Amerikaners befreit, ging er ins Exil in die Schweiz und danach nach Portugal, wo er auch verstarb.

Die Ölskizze, die Adams 1917 von Miklós von Horthy verfertigte, zeigt ihn noch in der vergleichsweise bescheidenen Marineoffiziersuniform (spätere Portraits wie zum Beispiel das von Pilip de László aus 1927 zeigen ihn bedeutend prunkvoller, s. Querverweise) aber geben den energischen Blick und den Charakter Horthy’s trefflich wieder. Das Portrait ist entweder in einer Sitzung in Wien entstanden, oder wurde von einer Skizze, die Adams 1916 wohl in Pola angefertigt hatte später in Wien fertiggestellt. Vom Künstler dem k.u.k. Heeresmuseum gewidmet blieb das Portrait bis 1945 in dessen Bestand und wird seither als Kriegsverlust geführt. (Durch Bombenschäden und Plünderungen der Auslagerungsdepots verlor das Museum rund ein Drittel seines Bestandes.) Angesichts der Prominenz des Dargestellten könnte es evtl. auch bei Plünderung erhalten geblieben sein, aber eine Zerstörung des Werkes ist wohl eher wahrscheinlich. In diesem Katalog wird das Werk bis zum Nachweis seiner Zerstörung als „verschollen“ geführt. Eine S/W Reproduktion hat sich in einer seltenen Buchpublikation (Richard Lerch, Osterreich-Ungarn zur See, Verlag für Technik und Industrie, Wien 1918 S.16a) erhalten und ist hier wiedergegeben.

Ausgestellt

1917 Künstlerhaus Wien (kein Eintrag in Einlaufbuch).

Literatur

Provenienz

1917 Widmung des Künstlers ans k.u.k. Heeresmuseum.

Heeresgeschichtliches Museum Wien Inv.#KBI1450.
Kriegsverlust 1945, seither verschollen.

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