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Kaiserjägerhuldigung 1916

Bildbeschreibung s. unten.

JQAW# P_1916_240
Öl auf Leinwand auf Holz 223 x 325 cm
Signatur von fremder Hand: John Quincy Adams 1916 begonnen Lois Alton 1935 rest/u. vollendet
Kaiserjägermuseum, Berg Isel, Innsbruck #KJ372

Frontbesuch Erzh. Karl bei Kaiserjägertruppen, von diesen jubelnd begrüßt. Erzh. Karl im Zentrum des Bildes, in feldgrauer Uniform mit Dolch an der Seite, in der rechten Hand einen Spazierstock haltend, den Blick seitwärts gerichtet. Hinter ihm zwei Offiziere seines Stabes. Im linken Bildvordergrund jubelnde Kaiserjäger in voller Ausrüstung, ihre Kappen schwenkend. Ein Soldat blick nicht auf den Erzherzog, sondern neugierig in Richtung Betrachter (bzw. dem Maler). Im rechten Bildvordergrund August Fischer von See (kahlköpfig) mit zwei Offizieren in hechtgrauer (blauer) Felduniform, die rechte Hand erhoben, ihre Kappen schwenkend, dahinter weitere jubelnde Kaiserjägersoldaten. Im Bildhintergrund mittig eine Blasmusikkapelle. Szene in freier Hochgebirgslandschaft mit nakten Felsbergen und von einzelnen Bäumen bestandenen Abhängen.

Das Monumentalbild dokumentiert einen Frontbesuch von Erzherzog Karl (ab November 1916 Kaiser Karl) beim 3. Regiment der Kaiserjäger an der Dolomitenfront Ende Mai/Anfang Juni 1916. Die offizielle Bezeichnung des Gemäldes lautet alternativ: „Erzherzog Thronfolger Karl Franz Josef besucht als Kommandant des XX. Korps das 3.Kaiserjäger Regiment im Val della Lazza nach der Maioffensive 1916“ (Kaiserjägermuseum) bzw. „Huldigung für den Thronfolger während der Offensive am 4. Juni 1916 durch das 3. Kaiserjägerregiment im Val Lanzi“ (Katalog Adams Ausstellung Künstlerhaus Wien 1917). Als Kurztitel hat sich „Kaiserjägerhuldigung“ etabliert. Der Frontbesuch fand nach der sog. Maioffensive (auch Schlacht von Asiago) der k.u.k. Truppen an der Dolomitenfront zur Entlastung der Isonzo-Front statt. (s. den detaillierten Wikipedia Eintrag zu diesen Kriegsereignissen). Adams hat die Folgen der Schlacht im Jubelbild nicht verschwiegen: zwei verletzte Soldaten tragen Kopfverbände. Die zahlreichen Todesopfer der Offensive finden sich naturgemäß nicht im Bild. Die Kaiserjäger waren Infanterietruppen, die hauptsächlich aus dem Raum Tirol und Vorarlberg rekrutiert wurden. Inhaber der Kaiserjäger war immer der Kaiser selbst, der auch den Zweitinhaber (normalerweise der Thronfolger) und die höchsten Kommandanten persönlich ernannte.

Das Gemälde wurde im August 1916 von Erzherzog (ab November 1916 Kaiser) Karl in Auftrag gegeben und entstand post factum im Herbst 1916 während eines achtwöchigen Aufenthalts von Adams an der Dolomitenfront und in Innsbruck, wo das (unvollendete) Gemälde wohl auch verblieb. Es wurde mit zahlreichen Skizzen begonnen, aber von Adams nie vollendet. Aus den Skizzen, von denen sechs in der Adams-Ausstellung 1917 gezeigt wurden, geht hervor, dass neben dem Huldigungsbild ein zweites Monumentalgemälde geplant war, auf dem der Erzherzog nach der Schlacht verdiente Kaiserjäger auszeichnet, dieses zweite Gemälde aber nie ausgeführt wurde. Von den Skizzen haben sich 9 Kopfstudien von Kaiserjägern (von denen 4 tatsächlich im Gemälde verwendet wurden), sowie eine Studie von Oberst Fischer von See im Kaiserjägermuseum Innsbruck erhalten (siehe Querverweise). Die übrigen Skizzen sind verschollen. Der Signatur zufolge wurde das Gemälde 1935 vom Maler Lois Alton restauriert und vollendet. Altons Beitrag zum Gemälde ist vor allem an den schattenhaften und detailarmen Soldaten in den hinteren Reihen und der Blasmusikkapelle zu erkennen. Nach diesem Auftrag erhielt Adams weitere Aufträge für Porträts von Erzherzog (Kaiser) Karl, die jedoch höchstwahrscheinlich im Winter 1916/1917 in seinem Atelier in Wien ausgeführt wurden.

Ausgestellt

Literatur

Provenienz

Bis 1933 beim Künstler, aber wohl Standort Innsbruck.
1934 Schenkung von Gräfin Harriet Walderdorff (Tochter des Künstlers) ans Kaiserjägermuseum Berg Isel, Innsbruck Inv.Nr. KJ/372.

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