John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Die 7 Scharfrichter 1904

Verschollenes Großgemälde (s. Bildbeschreibung)

JQAW# P_1904_010
Öl auf Leinwand. 172 x 300 cm.
Signatur: Unbekannt
Verschollen.

Bildbeschreibung:
"Vor einem Gemälde (Aktstudie eines jungen Mädchens), das der Diener Artur Pretsch hält, stehen die Mitglieder der Jury des Wiener Künstlerhauses, Egger-Lienz, Wilda, Temple, Kinzel, Tomec, Schram und Veith in roten Talaren". Lebensgrosse Kniestücke. Lwd. Bez. Adams 1904 (Katalog 350. Kunstauktion Dorotheum Wien 9.4. 1924 Lot 1 , S.5)
"Mit vielem Humor sind (von John Quincy Adams) die grausamen „Scharfrichter“ gemalt, die Ausstellungsjury: Maler Kinzel mit der Axt an dem blutigem Block, dann Baron Merode, Schram, Veith, Tomec, Egger-Lienz und Koch [ Anm.: in roten Talaren] entscheiden über die Aufnahme eines sezessionistisch angehauchten weiblichen Portraits, das Arthur, der treue Diener, auf die Staffelei stellt." (Neues Wiener Tagblatt 6. Februar 1904, S.7.)

Das Gemälde kommentiert ironisch die Praxis und die Beteiligten der Künstlerhaus Kommission, die über die Zulassung von Werken zu einer Ausstellung entschied. Das Bild ist wohl eine humoristische Anspielung an einen Konflikt zur Zulassung des Gemäldes „Die Kirschpflückerin“ von Josef Engelhart (1864 – 1941), dessen Ablehnung aus „sittlichen Gründen“ durch eine prüde Zulassungskommission 1893 oft als einer der Gründe (es gab viele weitere s. Aichelburg, 2003, S. 295-313) genannt wurde, die 1897/1898 zur Abspaltung der Künstlergruppe um Gustav Klimt vom Künstlerhaus und zur Gründung der Sezession führte. Das umstrittene Bild wurde dann doch 1894 ausgestellt und sogar im Katalog abgebildet.

„Die 7 Scharfrichter" wurden als Dekoration zum Künstlerhaus Gschnas Fest 1904, das unter der Devise „Kunstwanderungen“ stand, gemalt und in der Eingangshalle (Stiftersaal) in einer persiflierten „Ahnengalerie“ aufgehängt. Seit der Dorotheumsauktion 1924 verschollen. Zum Vergleich s. die Dekoration, die Adams für das Gschnasfest 1907 angefertigt hat, und die sich im Keller des Künstlerhauses bis 1992 erhalten hat, bevor auch diese versteigert wurde (s. Querverweise).

Ausgestellt

Literatur

Neues Wiener Tagblatt 6. Februar 1904, S.7.

Wladimir Aichelburg, Das Wiener Künstlerhaus 1861-2001. Österr. Kunst- und Kulturverlag, Wien 2003.

Vladimir Aichelburg. Das Wiener Künstlerhaus, Kapitel Feste.

Aichelburg, Kapitel Feste

Provenienz

350. Kunstauktion Dorotheum Wien 9.4. 1924 Lot 1.


Unbekannt.

Top