John Quincy Adams, Werkschau John Quincy Adams, Bilder von John Quincy Adams

Col di Lana vom Artilleriebeobachter am Pizass 1915

Bildbeschreibung: s. unten.

JQAW# G_1915_240
Öl auf Leinwand? Abmessungen unbekannt.
Signatur: John Quincy Ɑdams 1915
HGM Wien KBI153, Kriegsverlust in 1945
Abbild: Katalog Große Berliner Kunstausstellung 1916, S.63

Verschneite Hochgebirgslandschaft. Links im Bildvordergrund ein Soldat im Wintermantel mit Pelzkragen und Mütze in Rückenansicht, der mit einem auf einem Dreibein montierten Fernglas den Artilleriebeschuss (durch aufsteigende Rauchwolken sichtbar) einer Bergkette beobachtet. Rechts im Vordergrund ein verschneiter Steilhang; im Bildhintergrund weitere verschneite Berggipfel.

Dieses wohl im November 1915 (s. das Pendant von Karl Ludwig Prinz in den Querverweisen) entstandene dokumentarisches Bild illustriert das Kriegsgeschehen im hochalpinen Bereich der Südtiroler Dolomiten, der besonders verlustreich und unter extremsten Bedingungen geführt wurde. Im Zentrum des Bildes und des Beobachters ist ein langgestreckter Gebirgszug, der Col di Lana, der von einem Gipfel, dem Monte Sief abgeschlossen wird, der unter heftigem Artilleriebeschuss liegt. Der Col di Lana wurde als Col di Sangue, oder Blutberg, wegen der großen Verluste durch Kämpfe, Lawinenabgänge, Kälte und Krankheit berüchtigt. Der Versuch der Italienischen Truppen, die Österreicher von ihren Stellungen zu vertreiben, gipfelte in den gegenseitigen Versuchen durch Unterminierung des Berges die feindlichen Stellungen zu sprengen. In der Nacht von 16. auf den 17. April 1916 sprengten die Italiener mittels 5 Tonnen Sprengstoff die österreichischen Stellungen am Monte Sief (der Krater ist heute noch deutlich sichtbar, s. Querverweise), wobei Hunderte österreichische Soldaten den Tod fanden. Trotzdem konnten die Österreicher den Monte Sief halten und somit den Vormarsch der Italiener weiterhin blockieren. Zum Gedenken an die Gefallenen beider Seiten erinnert heute eine Kapelle am Col di Lana an die Kämpfe und mahnt zum Frieden.

Das Bild ist eine besonders stimmige, wenn auch eine etwas verharmlosende Illustration des Kampfes im Hochgebirge, die Adams als von der majestätischen Bergwelt dominiert, charakterisiert. Vom Künstler gelangte es über das Kriegspressequartier in den Bestand des Heeresmuseums Wien (KBI153) und wurde bei der Großen Berliner Kunstausstellung 1916 gezeigt (#1089) und in dessen Katalog abgebildet (S.63), sowie wiederum bei der 1917 Adams Ausstellung (#52) im Wiener Künstlerhaus. Es verschwand 1945 aus dem Museumsbestand und wurde als Kriegsverlust (Zerstörung durch Bombentreffer oder Plünderung) abgeschrieben. Die Abbildung aus dem Berliner Katalog 1916 ist das einzige Dokument dieses Adams Werkes. Auch das wohl zeitgleich entstandene Pendant des mit Adams befreundeten Kriegsmaler-Kollegen Karl Ludwig Prinz (s. Querverweise) ist verschollen.

Ausgestellt

1916 Berlin Große Berliner Kunstausstellung (#1089), Abb. im Katalog S.63.

1917 Wien Künstlerhaus (EL vol 61 1916/17 #520) Kollektivausstellung John Quincy Adams No. 52.

Literatur

Provenienz

1915 vom Künstler an Kriegspressequartier und k.u.k. Heeresmuseum.
Bis 1945 Heeresgeschichtliches Museum, Wien Inv.Nr. KBI153.
Seither verschollen oder zerstört (Kriegsverlust).

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