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Böhm-Ermolli vor Lemberg 1915

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Bildbeschreibung s. unten.

JQAW# P_1915_020
Öl auf Leinwand, Maße unbekannt.
Signatur: John Quincy Ɑdams mit unleserlichem Zusatz
Orginal verschollen, Kunstpostkartenreproduktion

Armeekommandant von Böhm-Ermolli steht umringt von Offizieren auf einer Anhöhe, eine Landkarte studierend. Hinter dieser Figurengruppe steht eine Gruppe von Offiziere um ein Automobil, auf dessen Kotflügel eine Landkarte ausgebreitet ist. Dahinter eine wehende Fahne mit schwarzem Kreuz auf gelbem Grund. Die Anhöhe ist kahl und mit Relikten der Schlacht gesäumt: Stellungsbauten, zerbrochene Wagenräder, Drahtverhau-Sperren. Im Hintergrund Kavallerietruppen die Anhöhe hinabsteigend, dahinter weite grüne Landschaft; am Horizont Häuser über denen zwei schwarze Rauchwolken aufsteigen.

Das Kriegsbild, das Adams anlässlich der Rückeroberung Lembergs in Galizien (heute Lwiw, Ukraine) im Juni 1915 gemalt hat, zeigt den General der Kavallerie und Kommandanten der 2. Armee Eduard von Böhm-Ermolli (1856-1941) umringt von Soldaten und Offizieren inmitten der Schlacht. Bei der 1917 Ausstellung, sowie im k.u.k. Heeresmuseum wurde es als „Böhm-Ermolli vor Lemberg“ bezeichnet. In der Postkartenreproduktion ist als Titel „Das 2. Armeeoberkommando am gefallenen Werk Rzesna Ruska“ (nordwestlich von Lemberg) angegeben. Einerseits wird durch die ruhige, souveräne Haltung der Beteiligten ein propagandistischer Effekt verfolgt, ohne aber andererseits die Schrecken des Krieges völlig zu verschweigen. Das Bild entstand kurz vor der Rückeroberung und dem Einmarsch in Lemberg (22.6.1915), wurde aber wohl erst später in Adams Wiener Atelier fertiggestellt. Eine Postkarte mit handschriftlichen Bezeichnungen der Dargestellten hat sich in der Sammlung des Schlosses Velké Losiny (CZ) mit Inv.Nr. VL8495 erhalten. Demzufolge sind die Dargestellten: Im Zentrum eine Landkarte haltend: Armee-Kommandant Böhm-Ermolli (zu seiner Biographie s. den Eintrag zu seinem Portrait in diesem Katalog sowie auf wikipedia); links neben ihm ebenso die Landkarte haltend: Oberst Bardolf; rechts hinter Böhm-Ermolli (und mit Tschapka Helm): Graf Fürstenberg; rechts von Böhm-Ermolli mit den Rücken zum Betrachter (in braunem Feldmantel und rotem Schiffchen): Graf Paul Wurmbrand („Pauksel genannt“); sowie am Automobil stehend in Seitenansicht und in roten Hosen: Graf Andrassy.

Das Adams Bild wurde weit verbreitet und für Propagandazwecke eingesetzt. Zusätzlich zu diesem Werk hat Adams auch eine Portrait-Ölskizze von Böhm-Ermolli verfertigt, die ebenso vielfach publiziert wurde und die sich im Heeresgeschichtlichen Museum Wien erhalten hat (s. dessen Katalogeintrag - Querverweise). Das „Böhm-Ermolli vor Lemberg“ Bild verblieb bis 1945 im Heeresgeschichtlichen Museum Wien. Seither ist es verschollen, vom Museum als Kriegsverlust geführt, da es 1945 entweder durch Bombenangriffe zerstört oder durch Plünderungen verlustig gegangen ist.

Ausgestellt

1916 Wien Künstlerhaus (KH) (EL Vol 60 1915/16 #1237).
1916 Budapest (#4), Berlin (#1718), Prag (#8).
1917 Wien Künstlerhaus (EL vol 61 1916/17 #537).

Literatur

APH, Werksverzeichnis JQA 1995, S. 128, Kat.#96, Abb.#67.

Provenienz

1915 Widmung des Künstlers ans k.u.k. Heeresmuseum.
Bis 1945 Heeresgeschichtliches Museum, Wien Inv.Nr. KBI151.
Seither verschollen (Kriegsverlust).

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